Spannende Exkursion zur ehemaligen Ölerde-Deponie in Wettswil

Bericht Exkursion Ölerde Wettswil: Naturpflege für Blumen, Insekten, Reptilien und Amphibien am 18.6.23 mit Harald Cigler

Am Vortag: innerhalb des Munisee-Zaunes (Mulde zwischen Autobahn und Ölerde) haben 8 Kiebitze gebrütet, aus 6 Bruten sind die Jungen schon flügge und sichtbar, 2 Bruten sind noch im Gang, eine davon einigermassen gut sichtbar (30m vom Weg aus)
– in der Hecke Ölerde brütet ein Neuntöterpaar

Artenliste von Bernhard von der Exkursion:

gesehen:

Bachstelze

Blaumeise

Buntspecht

Distelfink

Feldsperling

Graureiher

Haussperling

Hausrotschwanz

Kiebitz

Kohlmeise

Mäusebussard

Mauersegler

Rabenkrähe

Rauchschwalbe

Ringeltaube

Rotmilan

Schwarzmilan

gehört:    

Amsel

Drosselrohrsänger

Goldammer

Mönchsgrasmücke

Rotkehlchen

Singdrossel

Teichrohrsänger

Türkentaube

Zilpzalp

Themen von Harald Cigler (Naturschutzbeauftragter ZH, Affoltern, Naturnetz Unteramt, Pflege Ölerde):

– die Ölerde-Deponie wurde 1998 aufgegeben, mit Erde und Mergel (nährstoffarm) überschüttet und schliesslich zu einem Amphibienstandort von nationaler Bedeutung umgestaltet (Walter Zuber, Robert Meier, Harald Cigler). Pflegeauftrag aktuell von Fachstelle Naturschutz ZH und Gemeinde Wettswil

Der ganze Hügel besteht heute aus 3 unterschiedlichen Bereichen:

– Hügelkrone mit mehreren kleinen Tümpeln (Folie mit Ablass), deren Unkenpopulation aber unter dem im Munisee eingeschleppten Seefrosch leidet (viel grösser, er frisst alles)    

– Nordwestseite als Magerwiese mit vielen Strukturen/Büschen, die in angepassten kleinen Flächen gemäht wird, so dass kleinräumig immer hohes und niedriges Gras vorhanden ist (angepasst auf die Vorlieben /Nahrung/Brutplatz von Vögeln und Insekten) und die Blumen wirklich versamen können. Das Heu wird aufgeschichtet und verrottet, z.T. liegt eine Wellplatte darauf, um die Reptilien (Blindschleichen, Eidechsen) darunter beobachten zu können. An anderen Stellen sind die Heuhaufen auf einem mehrschichtigen Rost aus dicken und dünnen Ästen mit Abstand zum Boden > trocken, gut für Wiesel usw. Reine Steinhaufen werden Haralds Meinung nach zu heiss. Wegen den kleinen Erntemengen (immer wieder) sind die Bauern nicht interessiert am Heu (zuviel Aufwand)

Für die vielfältige Begrünung wurde Heu von guten Standorten (z.B. Schlehtal Stallikon) darauf verteilt und Samen von gewünschten Pflanzen gesammelt und ausgesät. (auch Disteln haben ihre Nutzer)

– Südwestseite (ehemalige Kompostieranlage, Schopf und Asphaltflächen wieder entfernt) ist mit einer Sandschicht überdeckt und beinahe vegetationslos > ideal für Wildbienen usw.

beobachtet: Schachbrettfalter, Westlicher Scheckenfalter, Blindschleiche,  Zauneidechse, Einsiedlerbiene, Wilde Karde

präsentiert (Schaukasten und gezeichnet von Harald): über 30 dort vorkommende Falter usw., Mauswiesel usw.

Danke Harald für die spannende und lehrreiche Exkursion und danke, was man alles mit Beobachtung und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Natur erreichen kann.

Danke Anne Bretscher für den reichhaltigen Apéro anschliessend

22.6.23   Peter Bretscher

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